„Entschuldige. Darf ich mal kurz deinen Bauchnabel sehen?“ Das Mädchen guckte wie die meisten erst einmal verdutzt, hob dann aber, noch von der Überraschung überrumpelt, bereitwillig ihr Top an und der junge Mann warf einen Blick auf ihren von einem Tribal-Tatoo umzierten Nabel. Er war es nicht. Der junge Mann seufzte, bedankte sich und ging weiter. Der Strand war lang und voll, es galt, noch viele Bäuche zu betrachten.
Fast schon automatisch griff er zu seiner Hosentasche und befühlte sie. Ja, sein kostbares Schmuckstück war noch da. Wie sollte es auch verschwinden? Er dachte zurück an den Tag als er es fand. Hier an diesem Strand, wo er seinen Urlaub genießen wollte. Dachte daran, wie er in einer einsamen Ecke zwischen den Felsen sein Lager aufbaute, wie der heiße Wind sein Strandlaken verwehte, wie er ihm folgte und es wiederfand auf einem Felsblock. Und wie sein Blick auf diese Karte fiel, die dahinter halb im Sand steckte. Etwas verschmutzt und leicht zerknickt war es offensichtlich, daß sie da schon eine kleine Weil lag, aber noch nicht allzu lange. Mit einer schönen geschwungenen und feinen Schrift stand „Ich denk an dich“ darauf geschrieben und das kleine Herz dahinter hatte etwas Süßes, fast Naives.
Er erinnerte sich immer wieder, wie er es ergriff – warum, wusste er bis heute nicht, – und an den magischen Moment, als er es umdrehte.

Sein Blick konnte sich nicht mehr lösen von dem Foto auf dessen Rückseite der süße Satz stand.
Dieser Nabel! Dieser herrliche Nabel. Es war nur ein Nabel auf dem Foto, aber für ihn war es die Welt. Ein wunderschöner tiefer Frauennabel, dessen Nabelboden noch erkennbar war. Wie oft hatte er es sich angeschaut, jede einzelne Linie des feinen sternförmigen Musters, jede Falte, jedes Härchen an diesem sonnengebräunten Bauch hatte er sich eingeprägt und konnte sie vor seinem geistigen Auge sehen, wenn er die Augen schloss.

Und seit dem war er von diesem Gedanken besessen. Er musste diesen Nabel finden, in den er sich so verliebt hatte. In so vielen Nächten träumte er von diesem Nabel und der Frau, der er wohl gehörte. Sicherlich, so hoffte er, war sie seine Traumfrau, war ein süßes zartes Geschöpf, das aber trotzdem verrucht sein konnte. Und sie besaß all die weiteren Qualitäten, die er sich bei einer Frau wünschte. Ein stilles tiefes Wasser – wie ihr Nabel. Wie gerne würde er diesen Nabel berühren, ihn streicheln, ihm Zuneigung schenken.
Die Hand auf der Hosentasche, in der die Karte steckte, ging er auf eine kleine Gruppe von vier Mädchen zu, die ihren Bauch in der Sonne braten ließen. Schon längst hatte er sich an die unterschiedlichen Reaktionen auf sein Anliegen hin gewöhnt, von entsetzten Beschimpfungen bis hin zu kicherndem bereitwilligem Entblößen der Körpermitte.

Auch diese Mädchen reagierten erst mal skeptisch. „Warum?“ fragte das Mädchen, das auf einem Laken direkt neben ihm lag. Er hatte so gut wie nie erzählt, was ihn leitete, aber diesen Mädchen öffnete er sein Herz und erzählte seine Geschichte.
„Wie süß!“ war die Antwort. „Was, letzten Sommer hast du die Karte hier im Urlaub gefunden? Und seitdem fährst du regelmäßig hierher? Was sagtest du, wieviel Kilometer?“ – „In etwa 150.“ Das Entzücken darüber auf den Gesichtern der Mädchen kannte kein Ende. „Alles, was du hast, ist das Foto ihres Bauchnabels? Und du hoffst, die Frau zu finden, deren Nabel das ist? Wie romantisch! Zeig mal her. Bist Du sicher, daß es kein Foto von einem Plakat oder einer Schauspielerin ist oder so? Also, daß es diesen Nabel hier in unserem Ort wirklich gibt?“

Oh ja, das musste er sich sein. Sicher. Denn, wenn dem nicht so war, wo sollte er sonst nach diesem Nabel suchen, wie sollte er ihn je finden?
So viele Nabel hatte er schon gesehen seitdem. Große, kleine, tiefe, herausstehende, gepiercte. Fast unendlich schien die Formenvielfalt. Daß es so viele Nabelformen gibt und kein Nabel dem andere gleicht, faszinierte ihn. Wie eine Schneeflocke. Kostbar und einzigartig. Und doch achten die Leute viel zu wenig darauf. Auf den Nabel. Wie auch auf die Schneeflocken.
„Veröffentliche das Foto doch in der lokalen Zeitschrift und schreib, daß du ihn suchst. Vielleicht meldet sich die Trägerin ja!“ gaben die Mädchen begeistert zu bedenken.
„Ja, vielleicht.“ murmelte der junge Mann und ging von qietschenden Glückwünschen begleitet, die ihm hinterhergerufen wurden und die Aufmerksamkeit der umliegenden Badegäste auf sich zogen, weiter.
Immer wieder ging durch seinen Kopf, wie diese Karte wohl entstande und am Ende dort hingelangt ist und was sie zu bedeuten hatte. Er stellte es sich vor, Tag und Nacht, malte sich die unterschiedlichen Versionen im Geiste aus.
Vielleicht, vielleicht…

Vielleicht hatte sie einfach nur, wie in der Werbung, wahllos ihren Nabel fotografiert, wollte es ihrem Freund schenken. Vielleicht war es ein Urlaubsflirt und er? Er wusste es nicht zu schätzen. Er hat sich amüsiert und sie hinterher weggeworfen, genau wie die Karte. Das könnte aber bedeuten, so weh ihm dieser Gedanke für sie auch tat, daß sie vielleicht noch frei wäre und ihr Nabel getröstet werden müsste.
An einer Sanddüne im hohen Gras versteckt hatten zwei Mädchen ihre Strandliegen aufgebaut und er ging zu ihnen hin, seltsam angetan, von dem, was er da sah.
Das rothaarige Mädchen lag auf der Liege und hatte sich eine leere Plastikwasserflasche verkehrt herum mit dem Verschluss genau in den Nabel gesetzt. Das andere Mädchen drückte mit beiden Händen die Flasche fest nach unten in ihren Nabel und das rothaarige Mädchen quiekte vergnügt, als sich durch den Druck ihrer Freundin der Verschluss tief in den Nabel bohrte und die Plastikflasche sogar schon zu knicken begann. Ihre Freundin stand auf und drückte nun mit beiden Armen und ihrem Körpergewicht die sich inzwischen zusammenfaltende Flasche noch tiefer in den Bauch, was der Rothaarigen ein noch lauteres Qietschen und Lachen entlockte, während sie vergnügt mit den Beinen zappelte.

„Weiter, weiter! Noch fester! Ich will mehr!“ keuchte sie ihrer Freundin zu, als diese mit dem Druck nachließ und gespannt zu dem jungen Mann sah, der unweit von ihnen stand und gebannt und mit offenem Mund das Schauspiel verfolgte.
„Was ist?“ fragte das Mädchen barsch, das die Hände von der Flasche ließ. Verlegen versuchte der junge Mann ihrem strengen Blick standzuhalten. „Äh, was macht ihr da?“- „Rumspielen. Dabei zugucken kostet aber!“
Der junge Mann schluckte sein Erstaunen hinunter und fühlte sich etwas beschämt, weil er sie so offensichtlich begafft hatte. „Ich wollte… also, dürfte ich mal einen Blick auf eure.. auf eure Nabel werfen?“
„Perverser Spanner!“ war diesmal die gar nicht so entzückte Reaktion auf seine Bitte. Und schon hoffte er, daß „sein“ Nabel nicht dabei war. Diese Mädchen entsprachen so gar nicht seinen Vorstellungen, so schnippisch und kühl, wie sie ihm entgegentraten und ihn ansahen.
Trotzdem warf er auch einen Blick auf diese Nabel, er musste sicher gehen.
Der Nabel des Mädchens auf der Liege war durch das derbe Spiel fast genauso rot geworden wie ihre Haare. Und der andere Nabel war so tief, daß man nur ein schwarzes Loch sah. Als er diesen betrachtete, nahm sich die Rothaarige wieder die Flasche, schraubte flink den Verschluss ab und setzte ihn ohne die Kappe zurück in ihren Nabel, drückte kraftvoll mit beiden Händen zu. „Sieh mal, Süße, so wölbt sich der Nabel in der Mitte nach oben. Das ist lustig.“

Obwohl er damit nicht angesprochen war, sah der junge Mann dennoch fasziniert hin und starrte auf den durch den Druck tief liegenden, aber sich in die Flasche hineinwölbenden Nabel. Wie kommt man auf solche fantastischen Ideen?
Mit einem breiten Grinsen musste er sich gestehen, daß er gerne diesem interessanten und für ihn doch neuen Spiel noch viel länger zugesehen hätte. Wenn ihre Freundin ihn nicht mit groben Worten und Beschimpfungen in einer recht blumigen Sprachwahl verjagt hätte.
Fast schon resigniert streifte er weiter über den Strand. Wieviele Nabel hatte er schon angesehen, wie viele Leute schon befragt. Erfolglos.
Das Erlebte noch im Hinterkopf malte er sich aus, was es noch mit der Karte auf sich haben könnte.
Vielleicht hat sie ja mit ein paar Freundinnen ähnliche Spielchen gemacht und in dieser Laune ein Foto von ihrem Nabel geschossen. Vielleicht hat sie dieses Foto ja ihren Freundinnen geben wollen, damit aussagen wollen, daß ihr Nabel an diese Spielchen denkt und sich schon auf das nächste gemeinsame Spiel am Strand freut. Und dann ist es verlorengegangen und der Wind hat es verweht…
Er stellte sich vor, wie er ihr prickelnden Sekt in den Nabel goß und ausschlürfte und begann zu träumen.
Jäh wurde er aus seinen süßen Träumen gerissen, als ihm drei junge Mädchen laut kichernd und plaudernd entgegenkamen. Fast schon zu jung, sie waren vielleicht gerade mal volljährig. Aber auch hier musste er sicher sein. Sicher sein, daß dieser Traumnabel nicht noch einem halben Kind gehörte.

„Hallo. Ich habe mal eine Bitte, darf ich eure Nabel mal ansehen?“
Ohne ein Zögern lüfteten zwei ihr Top, das den Nabel verdeckte und die dritte hob das Handtuch, das sie vor ihrem Bauch über dem Arm trug.
Dabei glucksten sie vergnügt „Sieh mal, das Piercing haben wir seit Mittwoch. Das haben wir zwei gemeinsam machen lassen. Ist die Banane nicht hübsch?“ und reckten stolz ihre durchstochenen Nabel, von denen einer noch rot war vom Eingriff.
Schon begannen sie wieder, eher untereinander als mit dem jungen Mann, zu schwatzen. „Meine Mutter hat ja ein Theater gemacht deswegen.“ – „Na bei mir gings ja gerade noch…“ piepste ein Mädchen. „Mein Stecker ist aus Titan und leuchtet im Dunkeln.“ – „Ich hole mir demnächst die Banane mit den Svarowski-Kristallen oder so. Das ist chick.“ Und das dritte Mädchen mit dem herausstehenden Nabel, durch den ein Ring gezogen war, hob stolz den Kopf. „Mein Piercing habe ich schon eineinhalb Jahre lang. Meinen Eltern hab ichs einfach verschwiegen. Das hätte Ärger gegeben. So ein true piercing ist was besonderes, das verstehen die eben nicht. Damit bekomme ich Dates reihenweise.“

Mit diesen Worten griff das junge Mädchen an den Ring und zog energisch daran, so daß sich ihr sowieso schon herausstehender Nabel unnatürlich weit in die Länge zog und sich spannte und der Nabel den Eindruck machte, als würde er gleich zerreißen.
Der junge Mann riß seine Augen auf und sein Herz fing an, bis zum Hals zu schlagen, bei diesem Anblick. Er wusste nicht warum und was ihn daran so bannte, bis das Mädchen den Ring wieder losließ und der Nabel in die ursprüngliche Position zurückschnappte, aber es regte etwas in ihm auf eine merkwürdige Art und Weise.
Doch er holte sich sogleich auf den Boden zurück. Diese jungen Hühnchen waren ihm, abgesehen davon, daß sie noch beinah Kinder waren, allgemein in ihrem Benehmen zu albern, wie sie ihre Piercings präsentieren, nur die Mode der Stecker im Kopf und keine Wertschätzung auf den Nabel selber gelegt. Er musste noch nicht einmal genau hinschauen, um zu wissen, daß „sein“ Nabel nicht dabei war. Und er war auch froh darüber.

Er ging weiter, den Gedanken im Kopf, ob sein Lieblingsnabel sich inzwischen auch verändert hatte. Ob er auch mit einem Piercing versehen oder mit einem Tatoo verziert war. Ob der Nabel noch der gleiche war, wie auf dem bezaubernden Foto. Und ob sie gar ihren Nabel mit einem true piercing durchstochen hatte und auch daran zog, so wie das junge Mädchen.
Dieser langgezogene Nabel ging ihm nicht mehr aus dem Kopf. Er wusste ja nicht, was ein Nabel alles kann, alles aushält.
Eine Frau im Bikini unweit von ihm rieb ihren Rücken sorgsam mit einem Handtuch ab und hielt inne, als sie ihn sah. „He, Sie! Sie sind doch derjenige, der hier am Strand dauernd nach anderer Leute Nabeln fragt und sie anschaut.“
Der junge Mann war etwas irritiert. Hatte es sich schon soweit rumgesprochen?
„Äh,…ja.“ – „Und was wollen Sie damit?“ Mit einem lauernden Blick betrachtete sie den jungen Mann.
„Naja, ich suche da einen bestimmten.“ – „Ah, so nennt man das jetzt. Und? Ist er das hier?“ Sie stützte die Hände in die Seiten und hielt ihm ihren Bauch demonstrativ hin.
Der junge Mann erschrak. Diese Frau war ihm deutlich zu alt, musste in etwa in dem Alter seiner Tante sein. Aber er musste trotzdem Gewissheit haben, denn ihr Bauch war auch noch jugendlich straff und wohlgeformt. Er betrachtete ihren sommerbesprossten Bauch und wagte,den hübschen Nabel anzufassen, der relativ flach war und in der unteren Hälfte eine Knubbel besaß, fuhr mit dem Finger ungestraft seine Konturen nach.

Auch wenn das nicht der angebetete Nabel war, so hatte er doch zu seinem Erstaunen Gefallen daran gefunden, sich all die Bauchnabel, die so durch die Welt getragen wurden, anzusehen. Es war ihm fast zur Sucht geworden und er konnte kaum noch an einem Nabel vorbeigehen, ohne hinzublicken. Und still zu vergleichen mit dem Bild in seinem Kopf oder besser gesagt, auf der Karte.
Nie hatte er gedacht, daß ihn dieses einfache und doch so besondere Körperteil so in seinen Bann verschlagen könnte.
Auf dem Weg zurück zu seinem Auto griff er wieder nach seiner Karte und schweifte mit den Gedanken abermals in die Ferne.
Vielleicht hatte sie ja auf diese Weise einfach eine Art Flaschenpost geschickt, ein Nabel, der an den Finder denkt, der von ihm gefunden werden will. Vielleicht wartet sie ja darauf, daß jemand die Nachricht ihres Nabels gefunden hat und sie sucht? Obwohl, könnte sie je damit rechnen, daß jemand so irre ist und das auch macht? Und daß er nicht aufgeben wird?
Traurig stieg der junge Mann in seinen Wagen. Das Wochenende ist vorbei und somit auch die Nabelschau. Doch er wusste, daß er wiederkommen würde. Und der Tip mit der Zeitungsannonce schien ihm nun wirklich nicht das Dümmste. Man musste davon ausgehen, daß eine Frau, die ihren eigenen Nabel fotografierte und als Karte mit Nachricht vergab, ihn auch wiedererkennen würde.
Sobald er zu Hause wäre, würde er den Text dafür aufsetzen. Das würde nicht leicht sein, würde er die richtigen Worte finden, so daß ihn die Mitarbeiter der Zeitung nicht sofort wieder an die frische Luft setzten?
Müde rieb er sich die Beine, als er nach langer Fahrt aus dem Auto stieg und dann mit der Hand auf seiner Hosentasche und dem wertvollen Inhalt zu seinem Haus ging. Seine neue Nachbarin hatte erfolglos bei ihm geklingelt und war nun wieder auf dem Weg zurück, als sie ihm begegnete.

Ein wirklich süßes und liebes Mädchen, doch er hatte kaum mit ihr gesprochen seit sie vor kurzem hierher zog. Schade eigentlich. Vielleicht kann sie ihm ja helfen, den Text für die Annonce aufzusetzen, vieleicht hatte sie ja genauso viel Verständnis, wie die vier Mädchen am Strand, vielleicht könnte ein Mädchen es besser formulieren, ohne daß es den Anstrich eines männlichen Spanners oder schlimmeres bekäme.
„Verzeihung. Ich weiß, wir kennen uns kaum, aber ich bräuchte bei einer ungewöhnlichen Sache Hilfe.“ Als sie ihm entgegnete, daß er eher aussehe, als bräuchte er erst mal Ruhe, erzählte er ihr, wo er gerade herkam. „Oh, da ist es schön, da war ich auch schon mal. Hast du sowas wie einen Mini-Urlaub gemacht oder gearbeitet?“ – „Ja, man kann es wohl eher Arbeiten nennen…“ seufzte der junge Mann angeschlagen und bückte sich nach dem Schlüssel, der seiner Nachbarin aus der Hand fiel.
Vor ihr kniend, ihren Schlüssel in der Hand, glitt sein  müder Blick an ihr nach oben und blieb an ihrem Nabel hängen, der unter dem Top hervorlugte.

Er erstarrte. Dieser tief liegende Nabel! Diese Linien, dieses Muster! Dieser feine Stern, der sich vom Zentrum ihres noch sichtbaren Nabelbodens aus ausbreitete! Der Nabel war etwas gerötet aber der junge Mann war sich sicher! So weit weg von dem Ort seiner Suche und doch so nah an ihm dran. Das war er! Das war „sein“ Nabel! Schon immer gewesen. Die ganze Zeit über ihm so nah – und er ist so weit dafür gefahren. Das Schicksal ging doch manchmal merkwürdige Wege…
Interessiert blickte die junge Frau zu ihm herunter, wie er so vor ihr hockte, reglos und den starren Blick auf ihren Nabel geheftet, sie legte den Kopf leicht schief und betrachtete mit neugierig hochgezogenen Brauen ihren jungen Nachbarn.
Dieser löste sich schließlich aus seiner Starre, zog aus seiner Hosentasche seine kostbare Karte hervor und hielt sie zum Vergleich neben den nachbarlichen Nabel. Das bestätigte nur, was er sowieso schon wusste. Er war es, dieser Nabel!
Als die junge Frau die Karte schließlich wiedererkannte, nach der sie ihren Kopf reckte, lachte sie auf, ein glockenhelles reines Lachen, das den jungen Mann entzückte und doch erschreckte. „Lachst du über mich?“ – „Nein.“ Sie schüttelte den Kopf und lachte mit offenem Mund und strahlenden Augen. „Im Gegenteil.“

Schluckend erhob er sich und hielt ihr die Karte hin. „Es ist also dein Nabel. Kansst du mir… Ähm, kannst du mir erklären, was es damit auf sich hat?“
Mit einem schiefen süffisanten Lächeln nickte sie. „Ja, sicher. Ich wollte dich sowieso mal auf einen Kuchen einladen. Komm.“
Sie ging voraus zu ihrem Haus und der junge Mann folgte verblüfft.
Immer noch verdutzt und glücklich befreit zugleich blieb er kurz stehen und schaute noch einmal auf das Foto.
„Warum der Nabel?“ Sie lachte fröhlich und lockend zugleich. „Komm einfach mit, dann zeig ichs dir.“ – „Zeigst mir was?“ fragte er erstaunt.
Ihre Hand wanderte über ihren Bauch und der Finger streichelte sanft ihren Nabel.
„Na, was man damit alles so… anstellen kann.“

Geschichte wurde von Freyja aus dem Forum geschrieben